Eine Klärung der Lage erhoffen sich alle Beteiligten von einem Behördengespräch Mitte Juli. Dann wird sich zeigen, ob der Standort Langenbrand (Foto) oder Salmbach besser für ein gemeinsames Gewerbegebiet geeignet ist.

Foto: PZ-Archiv, Seibel

Der Standort ist der Knackpunkt - Zwei Varianten für Gewerbegebiet

NORDSCHWARZWALD. In der Planung eines gemeinsamen Gewerbegebietes ist man in Schömberg, Engelsbrand und Unterreichenbach einen Schritt weiter: Zwei Standorte sollen genauer untersucht werden.


Sabine Mayer-Reichard


Einer liegt in Langenbrand, quasi als Erweiterung des bestehenden Gewerbegebietes. Der andere ist auf Gemarkung Salmbach angesiedelt. Welche Variante geeigneter ist, wurde noch nicht abschließend geklärt. Bei einem Termin mit den zuständigen Behörden Mitte Juli sollen alle Faktoren abgeklopft werden – am Schluss könnte eine klare Empfehlung stehen.

Auf Fördermittel angewiesen

Schömbergs Bürgermeisterin Bettina Mettler hofft auf eine zügige Entscheidung. Die Gemeinde braucht dringend neue Gewerbeflächen und ist zudem auf den Verbund mit anderen Gemeinden angewiesen: Denn nur für interkommunale Gewerbegebiete gibt es Fördermittel, auf die Mettler angesichts der angespannten Haushaltslage setzt. Im Alleingang könnte sich der Ort die Schaffung eines Gewerbegebietes nicht leisten. Bei der Standortwahl ist Mettler offen, wie sie betont. Sie möchte die Einschätzung der Behörden abwarten.

Das sieht ihr Engelsbrander Kollege Bastian Rosenau nicht ganz so locker. „Es gibt noch einiges an Beratungs- und Klärungsbedarf“, meint er. Grundsätzlich sei eine Zusammenarbeit sinnvoll. In Engelsbrand hänge aber doch einiges von der Standort-Wahl ab. Salmbach sei eben eine ruhige Wohngemeinde – und so sieht er wohl auch die Zukunft des Teilortes. Außerdem könne die Entwässerung hier problematisch werden. Für ihn ist Langenbrand eindeutig der bessere Standort, da es hier bereits ein Gewerbegebiet gibt. Er betont, dass man bei der Planung Wert auf ein faires Miteinander lege.

Es wird aber deutlich: Sollte die Wahl auf Salmbach fallen, wird den Engelsbrandern die Zustimmung nicht so leicht fallen – eventuell wäre sie sogar ganz gefährdet. Für Unterreichenbachs Bürgermeister Carsten Lachenauer spielt der Standort keine Rolle – seine Gemeinde ist in dieser Hinsicht sowieso außen vor. „Man sollte sich im Vorfeld nicht zu sehr auf etwas festlegen“, empfiehlt er aber.

Ein Gewerbegebiet müsse nicht abschrecken, es komme auch auf das Konzept und die Feinplanung an. Jetzt sollte man erst einmal abwarten und keine Variante ausschließen. Sollte man sich nach dem Behördentermin auf einen Standort einigen, könne bis zum Jahresende eine grobe Planung vorliegen. Und dabei spielten für Unterreichenbach dann auch die Kosten eine Rolle, betont er. Der Kassenstand entscheide darüber, wie hoch die Beteiligung seiner Gemeinde ausfallen könne. „Dann können wir Nägel mit Köpfen machen“, sagt Lachenauer.

12.06.08 - 11:37 Uhr | geändert: 12.06.08 - 18:42 Uhr